Internat der Zukunft – Berlin Potsdam

Internat der Zukunft – Berlin Potsdam

zukunftsorierntiert . eigenständgig . international

 

„Bildung ist die mächtigste Waffe die du verwenden kannst um die Welt zu verändern.“ – Nelson Mandela

Der Ursprung des Internats (lat. internus, deutsch: sich im inneren befindlich oder vertraulich) lässt sich aus dem 19. Jahrhundert herleiten und ist ein Überbegriff für eine Einrichtung, in der Schüler unterschiedlicher Altersstufen und Herkunft wohnen und betreut werden, meist ist dieser Institution eine Lehreinrichtung angeschlossen.
Zu Beginn gliederten sich Internate an bestehende Einrichtungen, wie Klöster, Universitäten, Fürstenhöfe etc. und galten als besondere Erziehungsstätte außerhalb des Familienverbandes. Unter anderem widmeten sie sich der Vorbereitung auf den priesterlichen Dienst, der Theologie und später auch der Rekrutierung einer Führungsschicht für Militär und Verwaltung.

Die heutige Auffassung eines deutschen Internats ist häufig geprägt von schwererziehbaren Kindern, wohlhabenden Hintergründen und Elitedenken. Entlegen und einsam, entfernt von Familie und gewohntem, wachsen Jugendliche heran, die durch die Internatsprinzipien geprägt und geformt werden. Zwang statt Privileg ist der wiederkehrende Grundtenor.

Um dieser Stigmatisierung entgegenzuwirken, sieht die Aufgabenstellung vor ein zukunftsorientiertes Internat zu entwerfen. Das Grundkonzept des Internats der Zukunft basiert auf Zusammenhalt, Vielfalt und Eigenmotivation. Es kommen Jugendliche aller Nationalitäten, Kulturen und sozialer Hintergründe zusammen, um in einer Zeit der Aufspaltung und Distanzierung, einen wirksamen und nachhaltigen Austausch zu fördern.
Die Aufgabe des Raumkomplexes „Internat“ ist es eine Umgebung zu kreieren, in der sich Schüler auf Augenhöhe begegnen und sich ihrer Zukunftsvision im Verbund zu stellen.

In Berlin-Wannsee kurz vor Potsdam liegt der Park Klein-Glienicke, ein öffentlich zugänglicher englischer Landschaftsgarten. Der architektonische Mittelpunkt, die ursprüngliche Sommerresidenz des Prinzen Carl von Preußen, ist das Schloss Glienicke, welches heute als Museum fungiert. Karl Friedrich Schinkel (Umbauarbeiten am Schloss und Bau des Casinos) und Peter Josef Lenné (Parkgestaltung) sorgten für das bis heute erhaltene Bild des Parks. Die genannten Besonderheiten des Grundstücks werden ergänzt durch die unmittelbare Nähe zur Havel und eine gute Erreichbarkeit aus den naheliegenden Städten Potsdam und Berlin.

Die Aufgabe des Entwurfs für das Zukunftsinternat verfolgt einen explizit experimentellen Ansatz. Der Fokus soll daher zunächst auf der Entwicklung einer eigenständigen Haltung zum Thema, dem Ort und der damit verbundenen Ausarbeitung eines individuellen Raumprogramms liegen. In welcher Form kann eine räumliche Inszenierung das Lernen und Vermitteln beeinflussen? Wie können Räume des Lernens neu konzipiert werden? Sind Klassenräume noch aktuell? Gibt es neue Raumkonzepte? Welchen Einfluss können Raumfolgen auf Schüler haben? Wie fügen sich die Themenbereiche zusammen? Wie erlangt man Inspiration und Motivation durch Architektur? Wie gestaltet sich eine Aufenthaltsqualität? Wie äußert sich das Internat der Zukunft?

Von der typologischen und räumlichen Analyse in grafischer und schriftlicher Form über die Entwicklung und Visualisierung einer architektonischen Idee bis hin zum programmatisch, räumlich und atmosphärisch dichten Entwurf wird von den Entwurfsverfassern ein stringentes, eigenständiges und gestalterisch anspruchsvolles Gesamtpaket erwartet.

 

07.04.2020 um 10:00 Uhr Ausgabe der Aufgabe digital an die Teilnehmer