Wir begreifen Architektur in ihrer Entstehung, ihrer unmittelbaren Erlebbarkeit und in ihrer theoretischen Rezeption als vielfältig bestimmt und bestimmend. Entsprechend existiert Entwurfslogik für uns nicht als festes Regelwerk, sondern als komplexes System im Spannungsfeld von technischen Kenntnissen, historischen Zusammenhängen, soziologischen Faktoren, persönlichen Erfahrungen und ästhetischen Absichten. In der konkreten Formulierung unserer Aufgaben nehmen wir daher Abstand vom reinen „Formunterricht“. Statt dessen steht die Entwicklung individuell definierter Herangehensweisen an das architektonische Arbeiten im Zentrum unserer Lehre. Ausgehend von einfachen Beobachtungen bis hin zu detaillierten Analysen alltäglicher oder besonderer Phänomene erarbeiten die Studierenden eine persönliche Positionierung in Raum und Zeit, die mit den funktionalen Anforderungen und ästhetischen Zielsetzungen zu verbinden und mit adäquaten Ausdrucksmitteln zu kommunizieren sind.
Entwerfen Eins
Im ersten Studienjahr werden fünf mehrwöchige, betreute Übungen bearbeitet. Diese konzentrieren sich unter den Überschriften Manifest, Komposition, Genius Loci, Raumsequenz und Lichträume zunächst auf Teilaspekte des Entwerfens. Diese werden abschließend in einem kleinen Gebäudeentwurf zusammengeführt. Auf diese Weise werden die Studierenden von verschiedenen Seiten an das komplexe Feld des Entwerfens herangeführt. Durch die Bearbeitung und Präsentation der Übungen werden zudem erste Zeichen- und Modellbautechniken erlernen.
Zeichnen Eins
Die Lehrveranstaltung Zeichnen Eins bildet die Basisqualifikation im Modul Darstellen und Gestalten des ersten Studienjahres der Architektenausbildung an der TU Braunschweig. In Form von wöchentlichen Vorlesungen und Übungen werden die Studierenden neben den theoretischen und historischen Grundlagen der Zeichnung in der Architektur auch mit den grundlegenden Fähigkeiten des Freihandzeichnens, Skizzierens sowie der darstellenden Geometrie vertraut gemacht. Techniken der Gebäude- und Architekturanalyse werden geübt, anhand derer ein Bauwerk in seine architektonischen Elemente zerlegt werden kann (Raster, Achsen, Wände, Stützen, Öffnungen, Kubatur, Erschließung, Raumzusammenhänge, Hierarchien etc.). Anhand der geübten Zeichen- und Darstellungstechniken können so analytische, interpretative Zeichnungen erzeugt werden. Durch das Wiederholen und das analoge Produzieren in unterschiedlichen Darstellungsweisen und Maßstäben schulen die Studierenden ihr zwei- und dreidimensionales Vorstellungsvermögen.
Vorlesung
Die Vorlesungsreihe „Architektonisches Denken im 20. und 21. Jahrhundert“ von Prof. Berthold Penkhues stellt wichtige Personen, Werke und Positionen der Architekturproduktion der letzten 125 Jahre vor. Sie ist Pflichtteil im Modul E1. Die Studierenden zeichnen während der Vorlesung die gezeigten Fotografien und Zeichnungen in Form von Speedsketches mit.
Wintersemester
VL1 – Frank Lloyd Wright
VL2 – Antonio Gaudi
VL3 – Jugendstil
VL4 – Farbe in der Architektur
VL5 – Futurismus
VL6 – Giuseppe Terragni
VL7 – De Stijl
VL8 – Konstruktivismus
Sommersemester
VL9 – Symmetrie und Asymmetrie in der Architektur
VL10 – Ludwig Mies van der Rohe
VL11 – Die Zeichnung in der Architektur
VL12 – Carlos Scarpa
VL13 – Licht in der Architektur
VL14 – Archigram
VL15 – Haus-Rucker-Co
VL16 – Lebbeus Woods
VL17 – Tadao Ando
Gebäudeentwurf
Wir begreifen Architektur in ihrer Entstehung, ihrer unmittelbaren Erlebbarkeit und in ihrer theoretischen Rezeption als vielfältig bestimmt und bestimmend. Entsprechend existiert Entwurfslogik für uns nicht als festes Regelwerk, sondern als komplexes System im Spannungsfeld von technischen Kenntnissen, historischen Zusammenhängen, soziologischen Faktoren, persönlichen Erfahrungen und ästhetischen Absichten. In der konkreten Formulierung unserer Aufgaben nehmen wir daher Abstand vom reinen „Formunterricht“. Statt dessen steht die Entwicklung individuell definierter Herangehesweisen an das architektonische Arbeiten im Zentrum unserer Lehre. Ausgehend von einfachen Beobachtungen bishin zu detaillierten Analysen alltäglicher oder besonderer Phänomene erarbeiten die Studierenden eine persönlichen Positionierung in Raum und Zeit, die mit den funktionalen Anforderungen und ästhetischen Zielsetzunungen zu verbinden und mit adäquaten Ausdrucksmitteln zu kommunizieren sind.
Das Institut für experimentelles Entwerfen bietet engagierten Studenten die Betreuung eigenständig erarbeiteter Entwurfsaufgaben an. Die Phase der Themenerarbeitung wird vom Institut mit Korrekturen begleitet und unterstützt. Die Bearbeitung richtet sich nach der allgemeinen Semesterstruktur.
Interessierte Studenten/-innen wenden sich bitte an einen der Mitarbeiter.
Masterthesis
Die Diplom- und Masteraufgaben am IEX beschäftigen sich mit aktuellen Themen, zu denen es eine vom Institut definierte Aufgabenstellung gibt, deren Bearbeitung durch die Studierenden sich in 2 Phasen gliedert: eine 2-monatige Recherche Phase, in der eine thematisch/theoretische Haltung zum Thema entwickelt wird, und eine 3-monatige Entwurfsphase, in der eine konkrete, sich darauf stützende Architektur, an einem vorgegebenen Grundstück entworfen werden soll.
Die Verfasser sollen die aktuellen Entwicklungen weiterdenken und können utopische oder dystopische Szenarien für die Thematik entwickeln, die sich in ihrem Entwurf manifestieren.
Das Raumprogramm ist vorgegeben und kann in Teilen themenspezifisch angepasst werden.
Stegreif
Die Studierenden müssen sich unbetreut, über ein Wochenende, mit einer kompakten architektonischen Entwurfsaufgabe befassen, die anschließend präsentiert wird.
Exkursionen
Im Rahmen der Exkursionswoche der TU-Braunschweig bietet das Institut für experimentelles Entwerfen jährlich eine Exkursion zu bedeutenden Architekturen und Landschaften im europäischen Ausland an. Die Studierenden recherchieren vorab die zu besichtigenden Projekte. Die Ergebnisse werden in einem Exkursionsreader für die Teilnehmer festgehalten. Vor Ort werden Kurzvorträge gehalten, die von Prof. Penkhues ergänzt werden.
Auch im Rahmen von Entwurfsprojekten oder Abschlussarbeiten finden Exkursionen z.T. in Kooperation mit anderen Instituten oder Einrichtungen statt.
Projektmanagement
Das Seminar beschäftigt sich mit dem Projektmanagement aus Sicht der Architekten. Die Architekten müssen sich in den einzelnen Projektphasen zunehmend mit den zentralen Fragen des Projektmanagements, z.B. den Terminen, den Kosten und den vielfältigen organisatorischen Anforderungen befassen. Besonderes Augenmerk wird auch auf die Möglichkeiten der Architekten gelegt, den gestalterischen und funktionalen Anspruch einer Planungslösung durch alle Stufen einer Projektabwicklung federführend zu gestalten und dabei Projektrisiken aktiv zu minimieren. Dabei werden viele anschauliche Praxisbeispiele, Lösungsvorschläge und konkrete Hilfsmittel bei kleinen und sehr großen Projekten behandelt.
Allg. Veranstaltungen
Workshops und Atelierbesuche in Verbindung mit unserem Lehrprogramm sind ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Künstler, Handwerker, Architekten und Designer zeigen den Studierenden vor Ort ihre Arbeit und Arbeitsweisen.
Anlässlich der Vortragsreihe „Architekturpositionen“ des Departments Architektur lädt das IEX von Zeit zu Zeit interessante Persönlichkeiten zu einem Werksvortrag ein. Vorab haben die Studierenden die Möglichkeit einer Gastkritik oder im anschließenden Umtrunk mit den Gästen ins Gespräch zu kommen.