„Als ob die Zeit selbst hier ihre Richtung verlöre, umstrudelt sie die Insel, es vermischen Vergangenheit und Zukunft sich hier auf besondere Weise, denn zwar verbindet die Havel die Auen des Spreewald mit denen der Elbe, gerade hier aber scheint ihr Wasser still zu stehen in einer Kette dunkler Seen und sich unter den Schattig verhangenen Blätterdächern von Traubeneichen Flatterulmen und Rotbuchen zu verlieren, in Auenwäldern, feuchten Erlenbrüchen, und Grauweiden…
Nichts auf der Pfaueninsel steht sicher in seiner Zeit. Jede Geschichte beginnt lange, bevor sie anfängt.”
Die Pfaueninsel, die Thomas Hettche in seinem Gleichnamigen Roman „PFAUEN INSEL” so atmosphärisch beschreibt, soll auch uns, mit ihren Mythen und Geschichten inspirieren und als Ausgangspunkt für den Entwurf dienen. Im Laufe der Zeit beherbergte sie Alchimisten und Königen, Lamas, Löwen, Kängurus sowie Affen und natürlich die Pfauen, die der Insel ihren Namen verliehen. Noch heute zeugen ein Schloss, Ruinen und ein herrlicher Landschaftspark von der fast unwirklichen Geschichte dieser kleinen Insel.Über das „absurde Theater” mit Stücken von Beckett und Ionesco wollen wir uns dem Entwurf von einer zweiten Seite aus nähern. Tiefreichende Recherche sowie eine experimentelle, persönliche Auseinandersetzung mit den zwei Themen soll in eine Definition der eigenen Programmatik münden. Im Zuge der Aufgabe wird man sich mit Sehnsucht und Romantik, Sinnfreiheit der Welt und den darin orientierungslosen Menschen befassen. Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie Räume vor dem Hintergrund eines literarischen oder künstlerischen Werkes entworfen werden und welche Einflüsse der Ort auf die Ausformulierung von Raum und architektonischer Ausdrucksform besitzt.