MA – Masterthesis im Sommersemester 2018

Werkstätte Glendaloug

Als eine Gegenposition zur industriellen Revolution in Großbritannien gründete der englische Dichter und Kunsthandwerker William Morris im Jahre 1861 die Firma Morris, Marshall & Faulkner, die nach höchsten handwerklichen Qualitätsmaßstäben Textilien, Bücher, Tapeten, Möbel und weitere Produkte des täglichen Bedarfs herstellte. Er positionierte seine produzierter Waren. Die aufkeimende Arts & Craft Bewegung verfolgte das Ziel, im Zeitalter der Massenproduktion das Kunsthandwerk wiederzubeleben, zu schützen und zu reformieren. Über 150 Jahre später kann man jedoch immer eindeutiger beobachten ,dass sich Morris’ Befürchtung bewahrheitet: Jahrhundertealtes Wissen und Tradition verlieren sich und ganze Berufsfelder sterben aus. Doch handwerklich hergestellte Produkte aus traditionellen Materialien sind heute beliebter denn je. Gegenstände aus kleinen Handwerksbetrieben und Manufakturen stellen als wertvolles Objekt des Kunsthandwerks eine nachhaltige Alternative zur sind jedoch Orte des Austausches und der Vermittlung von traditionellem Wissen, sowie kleine lokale Fertigungsstätten rar geworden. Es gilt einen Stätte des permanenten Kunsthandwerks zu entwerfen, die ein neues zukunftsweisendes Konzept zum Erhalt traditioneller Handwerksberufe verspricht und eine Gegenposition zur industriellen Fertigung vertritt. Unter Berücksichtigung eines der drei frei zu wählenden Themenfeldern soll eigenständig ein sinnvolles Raumprogramm erarbeitet werden.

– Alltag,Textil,Gebrauch
– Möbel und Bau
– Getränk und Verzehrs

Die schroffe und von der Industrialisierung gezeichnete Landschaft des irischen Glendalough Tals mit seinen wundervollen Hängen, Seen und Tälern bietet eine hervorragende Möglichkeit eine kontext- und materialbezogenen Architektur zu entwerfen. Es gilt, entlang einer der beliebtesten Wanderrouten des Landes, eine eigenständige und selbstbewusste Position in der Landschaft zu finden und eine dem jeweiligen Ort angemessene Typologie zu entwickeln. Die Entwurfsaufgabe für eine Manufaktur der Kunsthandwerke verfolgt einen explizit experimentellen Ansatz. Der Fokus muss daher zunächst auf der Entwicklung einer eigenständigen Haltung zum Thema liegen. Der Entwurfsarbeit soll eine theoretische, typologische und räumliche Analyse von frei gewählten schriftlichen und gebauten Referenzen, welche als Vertiefung erarbeitet und präsentiert werden, vorangehen. Als Schwerpunkt gilt nicht nur die Verknüpfung verschiedener Gewerke, sondern auch dessen räumliche Inszenierung. Der Kern der jeweiligen Handwerkstradition soll mit der Entwicklung einer eigenständigen architektonischen Überlegung einhergehen und in einem Vorschlag für eine Manufaktur des 21. Jahrhundert enden.


Flyer Masterthesis Sommersemester 2018